• „Da waren nicht nur dunkle Seiten“

    John Carter Cash, 41, Musikproduzent, über das Vermächtnis seines Vaters SPIEGEL: Ihr Vater, der Country-Sänger Johnny Cash, hat mehr als 500 Songs geschrieben, seine Karriere dauerte ein halbes Jahrhundert. Er hat zeit seines Lebens Drogen genommen. Wie wächst man auf mit einem abhängigen Vater? Cash: Mit neun oder zehn habe ich mitbekommen, was los war, mein Vater nahm damals zu viele Schmerzmittel. Er war dann wie ein anderer Mensch, zerstreut, ohne Verständnis. Darunter hat auch meine Mutter gelitten. Es ist nie nur der Abhängige, der krank ist. Die ganze Familie leidet. SPIEGEL: Trotzdem ging Ihr Vater ständig auf Tour und nahm die Familie mit. War es unterwegs einfacher? Cash: Das […] Continue reading

  • Mitarbeiterin des Monats

    EINE MELDUNG UND IHRE GESCHICHTE: Warum eine Französin 5200 unbezahlte Überstunden anhäufte Muriel Genda, zurzeit die berühmteste Ex-Angestellte von McDonald’s in Frankreich, sieht wieder besser aus. Nicht mehr so müde, nicht mehr so dünn, nicht mehr so verzweifelt. Sie sitzt in einem Café in Saint-Brieuc, einer kleinen Stadt in der Bretagne, und erzählt ihre Geschichte, die von einer unfreiwilligen Rebellion gegen die weltweit umsatzstärkste Fast-Food-Kette handelt. Muriel Gendas Geschichte beginnt vor 13 Jahren. Damals war sie 21 Jahre alt, eine Studentin der Lebensmitteltechnik, die sich am Wochenende bei McDonald’s etwas dazuverdiente. Buletten wenden, Pommes salzen, abkassieren, das war ihr Job, und sie machte ihn mit mäßiger Begeisterung, aber gut und […] Continue reading

  • „Fast jeder kann foltern“

    Der österreichische Jurist Manfred Nowak, 61, über Haftbedingungen SPIEGEL: Als Uno-Sonderberichterstatter für Folter haben Sie die Haftbedingungen in 18 Ländern untersucht, von Nigeria bis in die USA. In wie vielen Ländern wurde gefoltert? Nowak: In 17 von 18. In den meisten Staaten gehören für Polizisten Schläge und Tritte zum Alltag, auch das kann Folter sein. SPIEGEL: Wo ist es am schlimmsten? Nowak: In Äquatorialguinea habe ich systematische Folter festgestellt. In der Hauptstadt Malabo haben uns Häftlinge erzählt, wie sie mit an Batterien angeschlossenen Kabeln gefoltert wurden. Ich habe diese Apparate gesehen, aber die Sicherheitskräfte haben alles abgestritten. SPIEGEL: Ein extremer Einzelfall? Nowak: Leider nein. Meine Kollegen und ich haben Schreckliches […] Continue reading

  • „Ich denke jeden Tag an die Tat“

    Die Schweizerin Nicole Dill, 42, über Vertrauen und Vergebung SPIEGEL: 2007 wurden Sie von Ihrem damaligen Lebensgefährten elf Stunden lang gefoltert, vergewaltigt und beinahe mit einer Armbrust getötet. Inzwischen haben Sie einen neuen Partner und sind Mutter eines Sohnes. Wie haben Sie wieder Vertrauen gefasst? Dill: Zuerst wollte ich keine Männer an mich heranlassen. Musste ein Arzt einen Verband wechseln, war das schon ein großer Schritt. Ich musste alles neu lernen, sogar das Atmen. Beide Lungen waren ja angeschossen. Durch viele kleine Schritte habe ich wieder ins Leben gefunden. Aber es gibt immer wieder Momente, in denen die Angst hochkommt, Dunkelheit zum Beispiel oder enge Räume, er hatte mich ja […] Continue reading

Über

Kathrin Klette, Jahrgang 1978, Nordlicht. Studium der Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Ludwig-Maximilians-Universität München. Arbeit als freie Journalistin, längere Aufenthalte in London. Volontariat an der Evangelischen Journalistenschule in Berlin mit Stationen bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, beim rbb Kulturradio, bei „Welt Online“, „Der Spiegel“ und beim ZDF (New York). Seit 2013 Redakteurin bei der „Neuen Zürcher Zeitung“, Autorin des Buches „Hoffen – Eine Anleitung zur Zuversicht“, erschienen im Ch. Links Verlag.

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