• Die treuen Fans der Eurovision

    Die einen schätzen die Internationalität der Szene, andere die Musik: Der ESC, dessen Finale am 14. Mai in Stockholm stattfindet, hat Millionen von Fans. Für viele Lesben und Schwule ist das Fest auch von politischer Bedeutung. [Neue Zürcher Zeitung vom 3. Mai 2016, Link]

  • «Der ESC ist die grösste EU-Wahl»

    Ob Wurst oder «Ein bisschen Frieden»: In seinen 60 Jahren hat der Eurovision Song Contest (ESC) immer auch Politik gemacht. So sieht es zumindest der Historiker Dean Vuletic. [Neue Zürcher Zeitung vom 20. Mai 2015, Link]

  • „Da waren nicht nur dunkle Seiten“

    John Carter Cash, 41, Musikproduzent, über das Vermächtnis seines Vaters

    SPIEGEL: Ihr Vater, der Country-Sänger Johnny Cash, hat mehr als 500 Songs geschrieben, seine Karriere dauerte ein halbes Jahrhundert. Er hat zeit seines Lebens Drogen genommen. Wie wächst man auf mit einem abhängigen Vater?

    Cash: Mit neun oder zehn habe ich mitbekommen, was los war, mein Vater nahm damals zu viele Schmerzmittel. Er war dann wie ein anderer Mensch, zerstreut, ohne Verständnis. Darunter hat auch meine Mutter gelitten. Es ist nie nur der Abhängige, der krank ist. Die ganze Familie leidet.

    SPIEGEL: Trotzdem ging Ihr Vater ständig auf Tour und nahm die Familie mit. War es unterwegs einfacher?

    Cash: Das war toll, ich habe viele Menschen getroffen, unglaubliche Orte gesehen. Als Junge wollte ich so werden wie er, die Leute unterhalten, auf der Bühne stehen. Aber das Leben in der Öffentlichkeit hat meinen Vater auch ein bisschen von mir weggezogen.

    SPIEGEL: Sie machten später Musik, wie Ihr Vater, nahmen schon als Jugendlicher Drogen, wie Ihr Vater. Mit 21 machten Sie mit ihm einen Entzug.

    Cash: Ich habe als Jugendlicher eine große Leere in mir gefühlt. Als wir den Entzug machten, schrieben wir uns viele Briefe, das hat uns sehr zusammengeschweißt.

    SPIEGEL: Haben Sie ihm verziehen?

    Cash: Es war oft schwierig mit ihm, aber da waren nicht nur dunkle Seiten. Ich habe ihn auch als einen lachenden, verständnisvollen Mann in Erinnerung. Wir waren fischen und wandern, er war sehr religiös und ein leidenschaftlicher Leser. Ich gehe mit meinen Kindern auch in die Kirche, wir beten und lesen viel, auch die Bibel.

    SPIEGEL: In Ihrem Buch über Ihren Vater finden sich viele private Briefe und Notizen.

    Cash: Als meine Eltern vor acht Jahren gestorben sind, musste ihr Haus verkauft werden. Auf dem Dachboden fanden wir Tonbandaufnahmen, Filmrollen, Medaillen. Und die Liebes-briefe, die mein Vater an meine Mutter geschrieben hat. In denen war unglaublich viel Herz.

    John Carter Cash: „Mein Vater Johnny Cash“. Knesebeck Verlag, München; 160 Seiten; 39,95 Euro.

    DER SPIEGEL, 09/2012]